Allgemein
Wird auch genannt: Lese- Rechtschreibstörung, Lese- Rechtschreibschwäche (LRS), Legasthenie oder Dyslexie, Dysgraphie.
Hinsichtlich der Definition der einzelnen Begriffe herrscht bis heute keine Einigkeit. Das führt dazu, dass Autoren die Begriffe in unterschiedlichen Zusammenhängen benutzen.
Versuch einer Begriffserklärung:
Im deutschsprachigem Raum wird die umschriebene Lese- Rechtschreibstörung (LRS) als Legasthenie bezeichnet. Allerdings gibt es auch Autoren, die eine LRS von einer Legasthenie abgrenzen, mit der Begründung LRS sei von vorübergehender Natur, Legasthenie behalte man ein Leben lang und könne nur durch Übung kompensiert werden.
„Unter Legasthenie versteht man eine spezielle, aus dem Rahmen der übrigen Leistungen fallende Schwäche im Erlernen des Lesens (und indirekt auch des selbständigen fehlerfreien Schreibens) bei sonst intakter oder im Verhältnis zur Lesefertigkeit relativ guter Intelligenz.“ (Lindner)
International sind die Begriffe Dyslexia oder Dysgraphia mit Legasthenie gleichbedeutend. Im deutschsprachigem Raum wird jedoch mit Dyslexie oder Dysgrapie der Verlust der erworbenen Lese- Rechtschreibfähigkeit bezeichnet, die z.B. durch einen Schlaganfall (Vgl. Aphasie) hervorgerufen werden können. Im folgenden soll zur Erleichterung nur noch der Begriff Lese- Rechtschreibschwäche (LRS) verwendet werden.
Als Ursachen kommen u.a. in Frage:
- genetisch bedingte Ursachen
- auditive und visuelle Teilleistungsstörungen
- räumliche Orientierungsstörung
- Entwicklungsstörungen des Gehirns infolge frühkindlicher Hirnschädigungen
- umweltbedingte Ursachen
- familiärer Sprachschwächetypus
Symptome
Folgende (nicht vollständig aufgezählte) Symptome weisen auf eine LRS hin:
- im Vorfeld verzögerte Sprachentwicklung
- psychische Symptome (z.B. Konzentrationsstörungen)
- psychosomatische Beschwerden (z.B: Schulunlust – deutliche Besserung in den Ferien)
- Schwierigkeiten im Zusammenziehen der Buchstaben zum Wort, trotzt optisch richtig erkannter Buchstaben
- Schwierigkeiten im Zusammenschreiben der Buchstaben zum Wort, obwohl die Buchstaben optisch und akustisch bekannt sind
- Schwierigkeiten in der Zerlegung des gehörten Wortes in einzelne Buchstaben und in die richtige Reihenfolge
- verkürztes auditives und/oder visuelles Kurzzeitgedächtnis
- verschmiertes Schriftbild
- Verwechseln von sich spiegelbildlich unterscheidenden Buchstaben (p-q, b-d, n-u)
Therapie
Besonders wichtig ist eine umfassende Diagnostik, die abklärt ob es sich um eine LRS im logopädischen Sinne handelt oder ob die Lese- und Schreibprobleme auf anderen Faktoren beruhen z.B. Lernbehinderung.
- Training der visuellen Wahrnehmung z.B. Unterscheidungs- und Gliederungsfähigkeit
- Erarbeiten von Buchstabenformen taktil-motorisch und visuomotorisch
- Übung zur Steigerung der Lesesicherheit durch verschiedenartige Wortspiele z.B. Wortumbau (rot-Tor), Wortauf- und Wortabbau (eine-Leine-kleine), Austausch von Buchstaben (Maus-Haus)
- spezielles Lesetraining
- Übung zur Steigerung der Rechtschreibsicherheit z.B. Wörter anschauen, lesen dabei sprechen, wiederholen nach zudecken, lautieren, Buchstaben legen, schließlich schreiben
- Gliederungsübungen z.B. eines Satzes in Wörter, eines Wortes in Silben oder Buchstaben
- Die Übungen werden individuell ausgewählt und durch viele weitere Inhalte ergänzt.
- In der Regel erfolgt die logopädische Behandlung nach ärztlicher Verordnung. Falls Sie Fragen zu diesem Thema haben, schreiben Sie mir oder rufen Sie mich einfach an.
In der Regel erfolgt die logopädische Behandlung nach ärztlicher Verordnung. Falls Sie Fragen zu diesem Thema haben, schreiben Sie uns oder rufen Sie uns einfach an.